in der 29. Kalenderwoche 2023 veranstaltete der Beauftragte für Judoka mit Sehbeeinträchtigung, Para Judo -Markus Zaumbrecher- im Blista-Zentrum Marburg ein Sportevent der Superlative.
An den ersten zwei Tagen der Sportwoche, dem 17. und 18. Juli fand ein Selbstverteidigungskurs statt.
Hier stellte der Beauftragter für Selbstverteidigung im Ressort Breitensport des HJV, Eduard Van Thurenhout, fest, dass in diesem Zentrum die beiden wichtigsten philosophischen Grundprinzipien der Judowerte im Sinne des Gründers Kano aktiv gelebt werden:
- Das gegenseitige Helfen und Verstehen zum beiderseitigen Fortschritt und Wohlergehen (jita kyōei).
- der bestmögliche Einsatz von Körper und Geist (seiryoku zenyō).
Diese tragen zur Förderung der körperlichen Entwicklung (das Bewegungsgefühl, den Gleichgewichtssinn und die Muskulatur) sowie auch Persönlichkeitsbildung (Selbstdisziplin, Respekt und Konzentration) bei.
An beiden Tagen, wurden die emotionalen, akustischen und taktilen Kompetenzen und Reize geschult. Das Zuordnen und der richtige Umgang mit besonderen Herausforderungen wurden gelehrt.
- Die Bewegungslehre unter Berücksichtigung und Unterstützung der gut ausgeprägten taktilen und akustischen Reize.
- Die ersten Techniken, wie das Grifflösen und das Griffsprengen in einer besonderen, für Menschen mit Sehbeeinträchtigung oder Blindheit, Ausführung.
Diese besondere Form des kontrollierten Lösens oder Sprengens dient einer geplanten Flucht oder einer Einleitung zu einer weiteren Selbstverteidigungstechnik.
- Techniken wie Beinstellen bzw. zum Boden bringen des Angreifers, Handballen- und Ellenbogen Techniken aus der Nahdistanz und wirkungsvolle Hebeltechniken, die in der Selbstverteidigung unentbehrlich sind wurden, gelehrt und geübt.
Zum Abschluss, des zwei tägigen Selbstverteidigungskurses wurden die gelernten Techniken in einem selbst ausgedachten Scenario Training mit Spaß und Freude vorgestellt.
Der abschließende „Bruchtest“ bestätigte ebenfalls das Können des Gelernten, die Kraft und Wirksamkeit der erlernten Atemitechniken.
Am dritten und vierten Trainingstag des Judoschnupperkurses, lagen die Schwerpunkte auf dem klassischen Judo. Bewegungslehre, Werfen, Halten, Kontrollieren- auch hier waren die gut ausgeprägten taktilen Fähigkeiten der Teilnehmer ein großer Vorteil. Markus und Yves, unterwiesen die Teilnehmenden in Judo, wie Kano es zu unterrichten lehrte.
So war es selbstverständlich, dass am Ende der Schnupperwoche, die gewünschten Ziele erreicht wurden. Alle Teilnehmenden konnten den spannenden Judo Lehrgang mit einem weiß-gelben Gürtel abschließen.
Festzuhalten ist, dass die beiden Referenten Eddi Van Thurenhout (Beauftragter Judo SV im Ressort Breitensport) und Markus Zaumbrecher (Beauftragter für Judoka mit Sehbeeinträchtigung, Para Judo) die Trainingswoche als erfolgreicher Auftakt der Zusammenarbeit im HJV deuten. Mit den Worten “Wir sind uns einig, das können wir gerne wiederholen“. Ein Zeugnis der guten Zusammenarbeit im HJV.
Eduard Van Thurenhout
Beauftragter für SV im Ressort Breitensport
Fotos: privat