Judo ist Völkerverständigung

32 ukrainische Judokas flüchteten aus einem Nachwuchsinternat und fanden in Wiesbaden eine Unterkunft. Robertson Linsner vom Judo-Club Wiesbaden hatte von Anfang an Kontakt zu den Athleten und kümmert sich mit vielen Ehrenamtlichen des JCW um diese. Durch die enge Verbindung zum Judo-Club Elz kam es dann zu einer Einladung, um den ukrainischen Jugendlichen etwas Abwechslung zu bieten. So trainierten unter dem Landestrainer Rheinland, Aydin Kempirbaev, rund 70 Jugendliche im Elzer Dojo in der Sporthalle der Erlenbachschule. „Judosport ist Völkerverständigung“, sagte der Vorsitzende des Judo-Clubs Elz, Stefan Schneider. Auf der ganzen Welt würden dieselben Regeln gelten. Man betrete die Matte und dann gehe es unter Einhaltung des Fairplay einfach mit dem Training los. Hierfür brauche man nicht Ukrainisch oder Deutsch können. Schneider sagte, dass im Nachwuchsbereich seines Vereins einige Kinder und Jugendliche aktiv seien, die aus Republiken der früheren Sowjetunion stammenden Familien kämen. „Aktuell haben wir auch ukrainische Flüchtlingskinder, die bei uns mittrainieren. Jeder ist hier willkommen“, so Stefan Schneider. Beeindruckt zeigte er sich von der Zielstrebigkeit der jungen ukrainischen Judokas im Training, obwohl sie teilweise durch den Krieg erheblichen Sorgen ausgesetzt seien. Beispielsweise kämpften die Väter einiger Sportlerinnen und Sportler für die Ukraine im Krieg. An diesem Wochenende konnten die Jugendlichen ihre trüben Gedanken mal ein paar Stunden vergessen, beim Sport, beim Grillen mit den neuen Elzer Freunden und bei einem Besuch des Limburger Schwimmbades.

Foto: Stephanie Schleuder-Kettler ; Text: Robin Klöppel

 

Bettina Müller
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

   
© Hessischer Judo-Verband e.V., alle Rechte vorbehalten HJV