Text :  Erik Gruhn / DJB          Fotos :  Sabau Gabriela / IJF

201.08.31 WM 81kg Wieczerzak 2Nach drei Wettkampftagen ohne Medaillen für den Deutschen Judo-Bund (DJB) ist der Knoten endlich geplatzt. Am vierten Tag der Weltmeisterschaften in Budapest zeigte Alexander Wieczerzak vom JC Wiesbaden eine herausragende Leistung und holte sich die Goldmedaille in der Klasse bis 81 Kilo. Das Finale gegen den Italiener Matteo Marconcini beendete der DJB-Athlet nach knapp zwei Minuten Kampfzeit vorzeitig mit einer Würgetechnik. Auf seinem Weg zum Titel besiegte der 26-jährige Juniorenweltmeister von 2010 den Weltranglistenersten Alan Khubetsov aus Russland und im Halbfinale Olympiasieger Khasan Khalmurzaev, ebenfalls aus Russland.

Martyna Trajdos vom Eimsbütteler TV präsentierte sich in der Klasse bis 63 Kilo ebenfalls in starker Form, musste sich aber im Viertelfinale der Chinesin Junxia Yang, Siebte der Olympischen Spiele von Rio, geschlagen geben. Im Kampf um Bronze unterlag sie unglücklich in der Verlängerung gegen Militärweltmeisterin Agata Ozdoba aus Polen.

Der Weg zum Titel

201.08.31 WM 81kg Wieczerzak 1Alexander Wieczerzak hatte mit Antoine Valois-Fortier kein leichtes Los in seinem ersten Kampf. Der Kanadier war 2014 Vizeweltmeister, 2015 Dritter der WM in Astana und Dritter bei den Olympischen Spielen in London. Doch unbeeindruckt von diesen Erfolgen lieferte der 26-Jährige eine starke Vorstellung und erzielte in der Golden-Score-Verlängerung nach sechs Minuten eine Wazaari-Wertung durch Ko-uchi-maki-komi. Danach kam es noch besser. In Runde drei zeigte sich Wieczerzak gegen den an Nummer eins gesetzten Alan Khubetsov aus Russland sehr gut eingestellt, erzielte drei Wazaari-Wertungen und stand damit im Achtelfinale. Auch gegen Eri Hemubatu dominierte der Deutsche den Kampf. Der Chinese erhielt zwei Shido-Bestrafungen und Wieczerzak erzielte in der Golden-Score-Verlängerung Wazaari für Seoi-nage. Gegen den ungarischen Meister Laszlo Csoknyai ließ der Wiesbadener nichts anbrennen und bestimmte den Kampf, auch wenn die entscheidende Wertung durch Sumi-gaeshi erst mit dem Schlussgong fiel.

Im Halbfinale setzte Alexander Wieczerzak seine Erfolgsserie fort. Gegen Olympiasieger Khasan Khalmurzaev aus Russland kämpfte er unbeschwert weiter und erzielte die entscheidende Wertung durch Seoi-nage. Damit stand er im Finale. Der Endkampf gegen Matteo Marconcini aus Italien, Fünfter der Olympischen Spiele in Rio, dauerte keine zwei Minuten und schon hatte der Deutsche den Italiener abgewürgt. Eine herausragende Leistung und ein verdienter Titelgewinn!

Martyna Trajdos ging gegen Anriquelis Barrios aus Venezuela, Dritte der Panamerikanischen Meisterschaften, schnell durch Ko-uchi-gari in Führung und beendete ihre erste Begegnung in der letzten Kampfminute erneut durch eine Innensichel. Gegen die Russin Daria Davydova erzielte die Deutsche Meisterin die entscheidende Wazaari-Wertung durch O-uchi-gari. Im Viertelfinale ging die 28-jährige Sportsoldatin gegen Junxia Yang aus China, Siebte der Olympischen Spiele von Rio, zunächst in Führung, musste sich anschließend aber im Haltegriff geschlagen geben.

In der Trostrunde machte es Martyna Trajdos gegen Amy Livesey aus Großbritannien, U23-Europameisterin von 2015, spannend. Erst nach 6:24 Minuten fiel die Entscheidung durch Ko-uchi-gari. Im Kampf um Platz drei gegen Militärweltmeisterin Agata Ozdoba aus Polen dominierte die DJB-Kämpferin, doch konnte sie keine zählbare Wertung erzielen. In der Golden-Score-Verlängerung unterlag sie unglücklich und musste sich mit einem fünften Platz zufrieden geben.

Benjamin Münnich vom JC Bushido Köln fand in der Klasse bis 81 kg gegen den griffstarken Frank de Wit aus den Niederlanden, Junioren-Weltmeister von 2015 und in diesem Jahr Sieger beim Grand-Slam in Paris, kein Mittel. Nach 2:19 Minuten erzielte der Niederländer Ippon durch Tani-otoshi und der 27-jährige Kölner war vorzeitig ausgeschieden.

Im Medaillenspiegel führt nach vier Tagen Japan mit fünf Goldmedaillen, zwei Silbermedaillen und einer Bronzemedaille vor der Mongolei (1/1/3), Frankreich (1/0/1) und Deutschland (1/0/0).

Alle Kämpfe werden live bei sportdeutschland.tv übertragen:
http://sportdeutschland.tv/judo-wm-2017

Albrecht Melzer

Referent Öffentlichkeitsarbeit

 

Herzlichen Glückwunsch

an Alexander Wieczerzak und alle Trainer, die ihn auf seinem Erfolgsweg geprägt und begleitet haben. Der Hessische Judo-Verband ist stolz darauf, einen so erfolgreichen Athleten in seinen Reihen zu haben.

 

Für Vorstand und Präsidium

Willi Moritz             Ralph Gotta

Präsident               Vizepräsident LS

 

 

   
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